Indien
Indien. Was für ein Land! Das wohl kontrastreichste Land, das ich bisher gesehen habe - eine Explosion der Farben, Gerüche, Düfte, Aromen, Musik, Eindrücke, ein unendliches buntes Meer aus Menschen, beeindruckender Architektur, ein Land der Gegensätze, des vielfältigsten Essens und einer uralten Kultur, die zu entdecken unglaublich spannend und vielfältig ist!
Auf mich wirkte Indien zugleichl laut und leise, bunt und schwarzweiß, unermesslich reich und unvorstellbar arm, atemberaubend schön und dann wieder erschreckend, glücklich und traurig, kraftvoll und zart, wild und verspielt... aber immer mein Herz berührend.
Schon als Jugendliche faszinierte mich dieses ferne und damals mir unbekannte Land ungemein. Was genau es war, konnte ich nicht sagen, aber ich tapezierte mein Zimmer mit Bildern von geschmückten Elefanten, verzierten Tempeln und bunt gekleideten Frauen und schaute mir Reiseberichte in Zeitschriften an. Und 2013 erfüllte sich mein lang gehegter Wunsch, nach Indien zu reisen. Da war ich erst 27 Jahre alt und es klingt verwunderlich, wenn ich davon sprach, dass ich da "schon immer hinwollte" und doch war genau das das Gefühl.
Für eine weitere Indien-Reise würde ich aus heutiger Sicht wohl eine andere Reiseform wählen, damals war das jedoch genau das richtige für uns: G. und ich buchten bei einem Fernreisebüro eine geführte Tour, die uns durch die bei Touristen/Erstreisenden beliebtesten Highlights durch Rajasthan, Uttar Pradesh und Madhya Pradesh führte. Strecken legten wir mit unserem eigenen Taxifahrer zurück, ein paar kurze Inlandsflüge und eine Zugfahrt vervollständigten unser Transporterlebnis. Dabei wurden wir in jeder neuen Stadt von einem anderen, uns persönlich zugeteilten Guide und einem nur für uns zuer Verfügung stehenden Taxi mit Fahrer abgeholt, die uns während der folgenden Tage tagsüber nicht von der Seite wichen. Wir wurden vom Hotel zum Tempel, vom Tempel zur nächsten Sehensüwrdigkeit und von dort wieder zum Hotel gefahren. Groß frei bewegen konnten/durften wir uns nicht und es wurden uns ausschließlich die "schönen" Seiten der Städte gezeigt, was wohl im Sinne des Veranstalters, nicht jedoch immer in unserem war - wir hätten sehr gerne das "echte" Leben abseits der Touristenattraktionen kennengelernt, auf einem Markt eingekauft oder das jöstliche Street Food angebot erkundet (vor dem uns bereits in Deutschland alle gewarnt haben, so schade, denn mit Warnungen im Kopf auf Reisen zu gehen ist wirklich nicht der beste Ratgeber) - nichtsdestotrotz haben wir einen tollen ersten Eindruck von diesem wundervollen Land und seiner Schätze bekommen.
Ich möchte hier hauptsächlich Bilder sprechen lassen, aber als grobe Orientierung unserer Route schreibe ich doch ein paar Zeilen.
Wir begannen unsere Indienreise (einen Tag nach meinem 27. Geburtstag!) nach Ankunft aus unserem Stopover in Dubai nach ein paar Stunden Flugzeit am Flughafen in Delhi. Der Kontrast zwischen den zwei Städten könnte größer nicht sein - in der goldglitzernden Luxusscheinwelt des arabischen Emirates bestiegen wir unser Flugzeug und landeten beim Aussteigen in einem abendlichen Gewusel aus hupenden Autos, trötende Rikschas, grellen Reklametafeln, gelbleuchtenden Straßenlaternen, umhereilenden Menschen verschiedenster Herkunft in jedem Sinne und mit unterschiedlichen Zielen, ziemlich schmutzigen Straßen und einem auf den ersten Blick chaotischen, aber dann doch irgendwie geordneten Straßenverkehr. Ich tu mich übrigens nach wie vor äußerst schwer, Begriffe wie "arm", "dreckig" oder "verwahrlost" auch nur zu denken. Rational trifft das sicher teilweise zu, aber diese Wörter sind in unseren Köpfen so negativbehaftet und tatsächlich empfand ich nichts von alledem als negativ. Es gehört da einfach dazu. Wer nach Indien reist, ist hiervon im Normalfall weder überrascht noch "Kulturgeschockt" und für mich gehören auch diese Seiten zum Gesamtbild eines Landes, an das ich mein Herz verloren habe.
Insgesamt besuchten wir folgende Städte und einige ihrer Highlights:
In Delhi sahen wir die einstige Prachtmeile Rajpath, das India Gate, fuhren mit der Fahrrad Rikscha durch Chandni Chowk, besichtigten die Überreste der Moschee Jama Masjid (gebaut von Sha Jahan), wir waren am Grabmal Humayuns und am Minarett Qutub Minar.
Ein Flugzeug brachte uns von Delhi nach Varanasi (Benares), die "Heiilige Stadt" am Ganges. Diese übrfüllte chaotische wundervolle Stadt zeigte uns all ihre Facetten. Früh morgens erlebten wir eine Bootsfahrt auf dem Ganges entlang der Ghats und abends wohnten wir noch einer aarti Zeremonie bei.
Wir besuchten Sarnath, wo Gautama Buddha zum ersten Mal predigte.
Anschließend führte uns unser Weg über die Luft in das - im Vergleich zum wuseligen Varanasi - sehr ruhige und beschaualiche Khajuraho mit seinem UNESCO Welterbe, den berühmten Tempeln, die mit erotischen Motiven aus dem Kamasutra verziert sind.
Der nächste Stop war Orchha, wo wir die Überreste eines einst prachtvollen Palastes besuchten.
Mit dem Zug fuhren wir nach Agra, der Stadt des berühmten Grabmales Taj Mahal, den Shah Jahan für seine geliebte Lieblingsfrau Mumtaz bauen ließ.
Nach der Sandsteinstadt Fatekhpur Sikri erreichten wir Jaipur, die Hauptstadt Rajasthans oder die "pink City". Den Namen erhielt die Stadt aufgrund ihrer zahlreichen rosa Sandsteingebäude. Hier steht auch der berühmte "Palast der Winde".
In Jaipur besuchten wir das Amber Fort und fuhren weiter nach Bijay Nagar, wo wir etwas "Ausruhzeit" hatten und ein kleines Dorf besuchten. Die vielen Portraits sind hier entstanden, die Menschen freuten sich so über unseren Besuch und die Fotos ließ ich entwickeln und schickte es an unsere Unterkunft mit der Bitte, sie den Bewohnern zukommen zu lassen.
Jodhpur, die "blaue Stadt", sahen wir leider nur von oben vom beeindruckenden Merangarh Fort aus, die Stadt selbst besuchten wir leider nicht.
Unser Rückflug ging dann von Mumbai aus, auch hier reichte die Zeit leider nicht dazu die Stadt auch nur zu betreten.
Aber so haben wir zumindest Ziele für die nächste Indienreise - und die kommt ganz bestimmt!
Jetzt aber lasse ich die Bilder sprechen. Namashkar!
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